Dienstag 17.09.2024 17:00 Uhr

Vortrag: Dürer und Zeitgenossen. Spätmittelalterliche Grafik

Zittau | Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster

Dr. Peter Knüvener:

Es ist heute kaum vorstellbar, dass es mal eine Zeit gab ohne reproduzierte Bilder: Wir können alles kopieren, versenden, ausdrucken, so oft wir wollen. Bis ins 15. Jahrhundert war diese aber Möglichkeit unbekannt, es gab also nur „Originale“, die man nur durch Abzeichnen vervielfältigen konnte.
Weil man aber genau das dringend wünschte, kam es zur Erfindung des Holzschnitts, der im Prinzip wie ein Stempel funktioniert. Holzschnitte wurden in Bücher eingeklebt, in Häusern aufgehängt oder auf Einrichtungsgegenständen befestigt.
Die zunächst primitiven Holzschnitte entwickelten sich zunehmend kunstvoll, blieben aber trotzdem in der Wirkung eher flach und nicht selten spannungslos aufgrund der fehlenden Kontraste. Das änderte sich mit der Erfindung des Kupferstichs, durch den eine große Feinheit und Kontraste durch Schraffuren möglich sind.

Die Technik des Kupferstichs hatte eine so durchschlagende Bedeutung, dass sie in ganz Nord- und Mitteleuropa von anderen Künstlern – Maler wie Schnitzer – rezipiert wurde und zur Verbreitung von Bildideen diente.

Von Martin Wohlgemuth in Nürnberg und anderen Künstlern wurde der Holzschnitt künstlerisch weiterentwickelt und schließlich durch Albrecht Dürer und Lukas Cranach zur höchsten Blüte geführt. Dürer, der größte Künstler der deutschen Renaissance, beherrschte ebenso meisterhaft den Kupferstich, fand neue Bildlösungen, die jahrhundertelang kopiert wurden und Generationen von Künstlern beeinflusst haben.
Frühe Holzschnitte und Kufperstiche, darunter auch von Wolgemut und Dürer, können in der Ausstellung „Mythos Kreuz“ bewundert werden.
Der Vortrag gibt Einblicke in diese Revolution des reproduzierten Bildes.

Tickets
Veranstaltungsort:
Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster

Klosterstraße 3

02763 Zittau

Telefon:

Tel.: +49 3583 554790

Fax: +49 3583 55479210


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