Für die Stadt Kamenz, sorbisch Kamjenc für »Ort am Stein«, veröffentlichte ihr Stadtphysikus Johann Gottfried Bönisch 1824 eine »Historische geographisch statistische Topographie ...«, in welcher er u.a. ein Bild der Entstehung der Erde und ihres Urgesteins vortrug. Es ist ein Bild von »Schöpfungskämpfen«, in denen rohe Massen in Ablagerungen und Niederschlägen die Erdrinde bilden. Bönisch war Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und hatte Einblicke in das noch junge Wissen zur Erdentstehung; eine Mischung aus Schöpfungsglaube und früher Wissenschaft. Es ist ein Abbild der Zeit, in welcher wissenschaftliches Verständnis zur Geologie der Erde gerade erst begann.
Im frühen 19. Jahrhundert hatte man vereinzelte geologische Zeitskalen und die Vorstellung, dass Gebirge aus Vulkanismus entstanden. Die Forscher hatten den Weg der Erkenntnis noch vor sich und er war aus heutiger Sicht gar nicht so lang, bedenkt man, dass die Theorie der Plattentektonik erst seit den 1960er Jahren anerkannt ist. Bewusst wird damit, wie kurz die Geschichte der Geologie ist – in unserem Wissen – und in welchen Äonen uns die Erde gegenübersteht – in unserer begrenzten Vorstellung.
Den Dimensionen der geologischen Zeit folgt eine Exkursion in Kamenz – 200 Jahre nach Bönisch’s Veröffentlichung zu Kamenz, dem Ort am Stein. Welcher Stein ist damit eigentlich gemeint? Und was für eine Art von Stein ist das eigentlich? Kann man aus einer bebauten Stadt überhaupt geologische Erkenntnisse ziehen?
Diesen Fragen geht der Streifzug nach. Unsere geologische Exkursion legt das Augenmerk auf den Teil der Gebäude, auf den man am wenigsten achtet, führt zu Ausblicken auf die Kamenzer Umgebung und berührt ganz nebenbei fast alle für Kamenz relevanten erdgeschichtlichen Epochen.

Beginn der geologischen Exkursion: 17.00 UhrDauer: 70 bis 90 Minuten

Treffpunkt: Museum der Westlausitz Kamenz / Elementarium

Gebühr: 6,50€ pro Person, ermäßigt 4,00€

Eine Anmeldung ist erforderlich!