Freitag 11.04.2025
Ausstellung „Wśród Naszych” (Für die Unsrigen)

Veranstaltungen im Miejski Dom Kultury Zgorzelec - Eintritt frei !
1/ Freitag,11.04.2025, 18.30 Uhr Eröffnung der Ausstellung - GALERIE
2/ Samstag, den 12 April 2025, 11-13.00 Uhr - GALERIE
1. Plenum des wiederbegründung Jacob Böhme Bundes
Ein offenes gespräch mit Künstlern
3/ Samstag, 7 Juni 2025, 16.00 Uhr - 18.00 - KINO
Evaporation 16mm, 6 min
Morgenröte im Aufgang / 82 min
4/ Sonntag den 08.06.2025, 14.00 - 16.00 Uhr - Galerie
2. Plenum des Wiederbegründung Jacob Böhme Bundes - Ein offenes Gespräch mit Künstlern
Für die Unsrigen
In Memoriam Ronald Steckel
Der Dom Kultury nannte sich vor hundert Jahren „Oberlausitzer Gedenkhalle” und stellte mit der Stadthalle den Mittelpunkt des Kulturlebens in Görlitz dar. Ebenso war dort zu diesem Zeitpunkt das Kaiser Wilhelm-Museum beheimatet, das man als Vorläufer des heutigen Museums im Kaisertrutz auf der deutschen Seite sehen kann, das 1932 eröffnet wurde, da Görlitz während der 20 er Jahre – einmalig in seiner Kulturgeschichte – zu einer überregional bekannten Kunstmetropole und die Stadt für sein außergewöhnlich hohes geistiges Niveau gepriesen wurde.
Joseph Anton Schneiderfranken stellte vom 10. August bis 6. September 1919 in seiner einzigen Einzelausstellung in Görlitz griechische und deutsche Landschaften sowie Blumenstillleben aus. Im Zuge dieser Ausstellung in der Gedenkhalle und „da er Maler war und eine universelle Bildung und Überlegenheit hatte, ergab es sich, dass der Kunstverein für die Lausitz ihn bat, den Vorsitz zu übernehmen.”
Dies bildete die entscheidende Voraussetzung für die Bildung der Künstlervereinigung „Jakob-Böhme-Bund”, die im Juli 1920 von Joseph Schneiderfranken und Fritz Neumann Hegenberg gegründet wurde. Dies war eine historische Künstlerkooperative, die bewusst mystischem Erleben Ausdruck verleihen wollte, unabhängig von expressionistischen oder anderen zeitgenössischen Kunstbewegungen und arbeitete neben dem Gebiet der Bildenden Kunst in allen Formen der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeit. Ziel des Bundes war und ist es, die Beziehungen zwischen Kunst und Mystik zu erkennen und den lebendigen Geist des Visionärs und Metaphysikers Jacob Böhme in diese Zeit wirken zu lassen, um die Grundlagen für eine Kunst zu schaffen, die Bô Yin Râ übergreifend als „Sakralkunst“ bezeichnete. Am 23. Mai 1921 wurde in der Stadthalle Görlitz die erste Ausstellung des Jakob-Böhme-Bundes eröffnet. Der Bilderzyklus „Welten” von Bô Yin Râ wurde erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Künstlerische Freiheit und Offenheit, frei von den Zwängen eines festen Manifests, prägen sowohl den historischen als auch den heutigen Jacob Böhme Bund. Die präsentierten künstlerischen Arbeiten des im Juli 2020 wieder begründeten Jacob Böhme Bundes rücken das Kosmische als Rahmen des menschlichen Daseins in den Mittelpunkt oder beleuchten das Verhältnis des Menschen zu Gott. Alle gezeigten Künstler stehen in einer persönlichen Beziehung zu den Schriften von Bô Yin Râ und Jacob Böhme. Nachdem wir von 2020 bis 2024 an der geschichtlichen Dokumentation der historischen Künstlergruppe (Magische Blätter) gearbeitet haben, freuen wir uns, Sie am 11. April 2025 um 18:30 Uhr im Dom Kultury zur Eröffnung unserer ersten Ausstellung der Bildenden Kunst und des Kunsthandwerks des Jakob-Böhme- Bundes einladen zu können.
In Magische Blätter wurden die einzelnen Positionen der Künstler bereits beleuchtet und ihre Arbeiten dort abgedruckt. Diese erste Ausstellung des wieder gegründeten Jacob Böhme Bundes soll als Auftakt für die versammelten Künstler dienen, in einen ersten gemeinsamen Austausch zu treten zu dem ursprünglichen hohen Ziel des Jakob-Böhme-Bundes. Joseph Anton Schneiderfranken schrieb 1921 in seinem Text „Der Jakob-Böhme-Bund” bereits:
„Man war sich von vornherein darüber klar, dass man wohl ein solch hohes Ziel brauche, dass es aber der hingebendsten Arbeit mancher Jahre erst vorbehalten sein könnte, dieses Ziel auch zu erreichen! – Da die Arbeit dieser kommenden Jahre aber fruchtlos werden müßte, geschähe sie sozusagen „hinter dem Rücken des Publikums”: so ergab es sich von selbst, dass jährliche Ausstellungen in Görlitz und in den wichtigeren deutschen Kunstzentren beschlossen wurden, auch um zu zeigen, dass Görlitz in der Reihe der deutschen Städte, in denen neuere künstlerische Bestrebungen am Werke sind, durchaus nicht die letzte Stelle einzunehmen gesonnen sei. –”
Unsere Ausstellung „Wśród Naszych” (Für die Unsrigen) ist dem Künstler Ronald Steckel gewidmet, der Ende Juni 2024 nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin im Alter von fast 80 Jahren verstorben ist und trägt den Untertitel: „In Memoriam Ronald Steckel”. Ronald war ein prägender Ideengeber des Jacob Böhme Bund, ein Lektor, Mentor, Schriftsteller, Hörbuchautor, Filmemacher und Multimediakünstler. Sein kreativer Geist, Fleiß, Hilfsbereitschaft und seine unerschöpfliche geistige Inspiration haben das Schaffen der Künstlervereinigung über viele Jahre hinweg entscheidend beeinflusst.
02826 Görlitz
Tel.: +48 7577 52415